Treffen mit unseren Mentoren


Hallo ihr Lieben,

In letzter Zeit passiert so viel, dass ich mit dem Schreiben kaum hinterher komme.

In Kürze moechte ich auch einen Blogpost ueber Independence Day (15.August) und Teachers Day (5.September) veröffentlichen. Das steht noch aus, aber ich habe es nicht vergessen!

Am ersten Septemberwochenende waren wir off, den Montag darauf hatten wir auch frei, weil es ein Hindu Feiertag war. So beschlossen Leah und ich uns mit unseren Mentoren zu treffen und etwas Zeit mit ihnen zu verbringen.

Früh am Sonntagmorgen verliessen wir unser Haus und machten uns auf dem Weg zum Bus, der uns dann nach Dehradun bringen wuerde. Dort wohnen unsere Mentoren.

 Doch bald fanden wir heraus, dass es hier keine richtigen Haltestellen gibt bzw.  Sind Haltestellen nicht als solche erkennbar. Welcher Bus, wie, wo, wann, was? Das war unsere erste Herausforderung an diesem Morgen.

Wir mussten die Haltestelle finden, in der wir einsteigen, den richtigen Bus erwischen und dann am richtigen Ort aussteigen. Frieda war so freundlich mir eine Skizze aufzuzeichnen von der Umgebung, an der wir den Bus verlassen sollten, um uns zumindest einwenig Orientierung zu geben.

Friedas Zeichnung

Zum Glück aber haben wir Sharon. Sie ist mein Joker fuer alles. Sie kam zwar nicht mit zu dem Treffen, hat sich morgens aber mit uns auf den Weg zur Bushaltestelle gemacht.

Auf dem Weg dahin, fuhr ein Vikram an uns vorbei und der aeltere Herr mit langem, weissem Bart und einem Turban auf dem Kopf, fragte uns, ob er uns zu Diensten sein kann. Sharon bat ihn uns zu der Bushaltstelle zu fahren und uns dabei zu helfen, den richtigen Bus zu erwischen. Wir verabschiedeten uns und stiegen in das Vikram.

Es  macht so viel Spass in einem Vikram zu fahren! Ich geniesse, dass es offen und einfach zugaenglich ist. Ich mag das Gefuehl an Menschen vorbei zu fahren, in dem Wissen, dass ich bloss meine Hand auszustrecken brauechte, um sie zu beruehren.

Wir hatten das perfekte Timing, denn kaum waren wir irgendwo an der Strasse zum Halten gekommen, deutete unser Fahrer uns darauf nach hinten zu schauen. Ein Bus war im Anmarsch. Der Fahrer brachte den Bus zum Halten, wir bedankten uns, zahlten ihm 40 RS und stiegen in den Bus. Kaum waren wir im Bus, ruhten alle Blicke auf uns. Zum Glück fanden wir einen Sitzplatz neben netten Indern, die leider nur Hindi sprachen und konzentrierten uns darauf einen Blick durch das Fenster zu ergattern. Der Bus fuellte sich nämlich nach einer Weile immer mehr und mehr und es wurde immer schwieriger überhaupt etwas zu erkennen.

Insgeheim hoffte ich, dass Leah mich darauf hinweisen wuerde, wann wir aussteigen sollten, aber eigentlich wusste ich, dass es in meiner Verantwortung lag, den richtigen Ort zum Aussteigen zu erkennen und den Bus irgendwie zum Halten zu bewegen. Schließlich war Leah ja noch ganz neu, unter meiner schwesterlichen Obhut und ausserdem hatte ich die Zeichnung in der Hand.

Gott hörte mein Gebet für unsere Fahrt und half mir dabei den Ort zu erkennen, an dem wir aussteigen mussten. Ich warnte Leah und sorgte für ein bisschen Aufmerksamkeit im Bus, so dass die Leute dem Fahrer zu verstehen gaben, dass Fahrgaeste aussteigen möchten.

Kurz darauf holte uns Sid mit seinem Auto ab und wir fuhren zu ihnen nach Hause, um seine Frau, Shagun, abzuholgen. Gemeinsam  fuhren wir zu einem Cafe in Rajpur, das von Bergen umgeben war.

Sid in der Mitte, Leah rechts auf dem Bild und ich links

Als Leah und ich in die Speisekarte schauten, spielte unsere Vorstellung verrueckt und wir fingen an uns das ganze leckere Essen auszumalen, den Geschmack, den Geruch, alles. Wir bestellten witzigerweise das Selbe: Ein Bananensmoothie, eine Chickenbullete mit Toast, Tomaten und Pommes.

Das mit dem Essen bei uns ist eine lägere und besondere Geschichte. Wir essen das selbe Essen wie unsere Small Boys. Das Essen wird von den Big Boys zubereitet in einer improvisierten Küche. Aber  sie kochen wirklich gut und ich bewundere sie dafür, weil sie morgens früher als alle anderen aufstehen um Essen fuer mehr als 40 Leute zu zubereiten . Alleine um die Ciappatis zu machen braucht meine sehr viel Zeit und vor allem Geduld..  Das Fruehstueck sieht jeden Tag aehnlich aus: Kartoffelbrei in unterschiedlicher Schärfe (Je nach dem wer der Koch ist) und Ciapatti. Einmal die Woche gibt es auch Rühreier.

Zum Mittag gibt es immer Reis und Dahl. Und zum Abendessen gibt es dann wieder verschiedene Variation von Kartoffel und Ciappati. Ich liebe Ciappati sehr und kann sie Tag und Nacht verzehren.  Den Reis vertrage ich nicht so sehr. Es ist eine andere Art von Reis, er ist sehr einfach, aber macht nicht richtig satt. Die Jungs essen davon Unmengen, bis sie satt sind.  Das Dinner am Freitag ist immer besonders, da haben wir meistens Chicken oder Egg. Zweimal die Woche bekommen wir auch Obst zum Dinner. Als ich ankam waren es koestliche Mangos, die nicht zu vergleichen sind mit den Mangos aus den deutschen Supermaerkten und jetzt sind es Bananen.

Wir haben eine Küche und auch die Möglichkeit was eigenes zu Kochen. Anfangs hatte ich auch davon Gebrauch gemacht, aber irgendwann habe ich damit aufgehört. Ich möchte mich an das Leben hier anpassen, so sehr ich kann. Manche Jungs leben hier schon 16 Jahre und essen das selbe Essen fuer 16 Jahre und sie haben enorm viel Power und sind gesund! Wieso kann ich es dann nicht auch für einige Monate tun?  Wir stoppten uns extra Essen und Snacks zu kaufen, die wir eigentlich nicht brauchen und bemuehen uns darum unsere Essgewohnheiten mehr anzupassen. Denn die Jungs hier haben nicht die Möglichkeit, die wir haben, etwas anderes als das Campus Essen zu essen. Aber mir geht es sehr darum, so nah wie möglich an ihre Realität und an ihr Level zu kommen.

Die ganze Essenssituation hilft uns dabei das Essen, das wir manchmal ausserhalb haben (wie an diesem Wochenende) so viel mehr wertzuschaetzen und zu geniessen! Ich habe noch nie vorher ein Bananensmoothie mit so viel Dankbarkeit getrunken wie an jenem Wochenende. Und es schmeckt auch noch viel besse als in meiner Erinnerung.
Im Grunde könnte man es als Fasten bezeichnen. Fasten bedeutet auf etwas Gutes zu verzichten.

So viel zum Thema Essen.

Nach dem Cafe und coolen Geschichten, machten wir einen kleinen Spaziergang und besuchten ein paar indische Einkaufsläden. Weil wir so viel Spaß zusammen hatten, luden Sid und Shagun uns ein spontan bei ihnen zu uebernachten. Wir freuten uns über die Einladung und kochten ihnen als Dank für die Einladung Lasagne in indischer Art zum Abendessen. 
Unsere Kreation

Sid hat heimliche Fotos von uns gemacht:-D

Gegen Abend war Leah etwas müde und entspannte sich beim Malen ihres neuen Malbuchs, das sie sich an diesem Tag gekauft hatte während Sid und ich noch einpaar interessante Gespräche führten, bevor wir alle erschöpft zu Bett gingen.

Am naechtsten Tag nach einem leckeren Fruehstueck, das Shagun fuer uns zubereitet hat, fuhr Sid uns nach Hause, bis zu unserer Haustuer. 
so sieht ein Frühstück bei Sid und Shagun aus

Wir hatten eine richtig gute Zeit! Trotzdem fühlten wir uns aber fix und fertig als wir wieder zu Hause ankamen und von Sharon herzlich wieder aufgenommen wurden.
In Rajpur, nahe unserem Cafe

einfach glücklich!

Kommentare

  1. Soooo seeeehr freue ich mich über dich! Und übrigens Dahl kennen wir auch und mögen es seeeeeehr. Bis bald

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