Bei Rachel
Hallo ihr Lieben,
Es ist nun eine
Weile her seit dem letzten Wochenende, aber ich kam nicht eher dazu diesen
Beitrag zu verfassen.
Die Mitfreiwillige aus 2017/2018, ist nun gegangen und darum habe
ich in der Schule und mit den Small Boys mehr zu tun.
Aber nun möchte
ich euch von meinem wunderbaren Wochenende erzählen.
Meine
Arbeitskollegin in der Schule, Rachel, hat mich über das letzte Wochene
nde zu
sich und ihrer Familie eingeladen. Ihr Vater ist Pastor und bis Oktober noch
„Principal“ im Doon Bible College. Das Bible College befindet sich wie meine
Schule auch auf einem Campus. Auf dem Campus wohnen die Studenten und Rachels
Familie.
Rachel und ich |
Ich bin zu tiefst
beeindruckt von der indischen Gastfreundschaft!
Hier muss man
nicht Tagelang vorher ein Treffen vereinbaren oder vorher anrufen und fragen,
ob man vorbei kommen darf, hier steht jedem und zu jederzeit die Haustür offen.
Obwohl die Inder, die ich kennengelernt habe, alle viel zu tun haben und
wirklich hart arbeiten, schieben sie all ihre Angelegenheiten nach hinten, wenn
Besuch kommt. Denn für sie sind menschliche Beziehungen immer noch wichtiger,
als ihre Arbeit. Das ist das, was sie selbst über sich sagen und das finde ich
sehr bemerkenswert.
Als ich nun Gast
sein durfte und mit meinem Tütchen voller Süßigkeiten für Rachels Familie, bei
ihnen ankam, wurde ich einfach nur verwöhnt. Als ich meine Finger rührte, um
ihnen zu helfen, wurde ich meistens nur grimmig angeguckt, aber freundlich
zurück gewiesen. Irgendwann, gegen Ende des Wochenendes, habe ich es mir doch
erkämpft beim Kochen zumindest in der Küche zu stehen und Ciapatti (Sowas wie
Fladen, hier isst man das zu fast jeder Mahlzeit) richtig zu formen. Wenn man
in Indien zu Gast ist, wird man wie ein König behandelt. Gastfreundschaft ist
ein Thema, das viele Inder sehr ernst nehmen.
Wir hatten das
Glück, das letzten Samstag ein Holiday war, so dass wir wirklich das gesammte
Wochenende zusammen verbringen konnten. Normalerweise ist am Samstag auch
Schule, wenn ich mein ON Wochenende habe, bin ich mit den Small Boys zusammen
und an den schulischen Aktivitäten nicht beteiligt. Wenn ich OFF bin, dann kann
ich mich im Fotografieren und Dokumentieren üben, da Samstags meistens
Schulwettbewerbe stattfinden oder mich einfach zu Hause ausruhen.
Wir sind Freitag
nach Unterrichtsschluss in den Schulbus gestiegen und nach Dehradun
gefahren. Als wir ankamen hat es stark
geregnet, darum hat uns Rachels Bruder, Reuel, mit dem Auto abgeholt. Er ist
29, also vier Jahre älter als Rachel. Mehr Geschwister haben sie nicht. Ich
glaube, dass ich alle immer unter einen Schock setze, wenn ich sage, dass ich
Einzelkind bin. Die Menschen mit denen ich gesprochen habe, haben mehrere
Geschwister. Sie meinten auch, dass es in Indien selten Einzelkinder gäbe.
Wie dem auch sei,
nach einem wundervollen Essen und einer kurzen Pause, haben Reuel, Rachel, ihre
Mama und ich uns auf den Weg zu ihrer Kirche gemacht. Dort fand ein Ladies
Meeting statt, wo gebetet und gesungen
wurde, leider nur auf Hindi. Nach dem ich einen kurzen Einblick in ihre Kirche
hatte, sind Reuel, Rachel und ich zu einem ihrer Freunde gegangen. Er ist
Musikproduzent und ist sehr professionell.
Rachel und Reuel schreiben ihre eigenen Lobpreislieder, auch, wenn sie kein
Instrument spielen, haben sie den Willen, eigene Musik zu machen. Reuel hat
bereits ein eigenes Musikvideo und Rachel hat an diesem Abend ihren ersten
eigenen Song aufgenommen. Ich war froh darüber dabei zu sein, ihre Lieder hören
zu dürfen und ich war auch total fasziniert davon wie so ein Song/Album
eigentlich entsteht.
Rachel beim Singen :-) |
Als wir wieder zu
Hause waren, gab es natürlich ein leckeres Abendessen und wir hatten noch
Gemeinschaft in der Familie. Ich habe am Abend noch Reuels Frau, Manju,
kennenlernen dürfen und Rachels und Reuels Papa.
Links Manju,Rechts Reuel (ihr Mann), neben Reuel ist Rachel und neben Rachel sitzt ihr Papa |
Den nächsten Tag
verbrachten wir hauptsächlich damit mir eine neue Garderobe anzulegen. Ich
kaufte mir unter Beratung von Rachel und Manju, Kurtas (sowas wie eine Tunika),
Salwars (breite, flattrige, dünne Hosen) und indische Markenschuhe.
Meine neue Garderobe, die Haarklammer habe ich von Manju geschenkt bekommen |
Am Abend gab es
Community Time mit den Studenten des Bible Colleges!
Das war great!
Sie haben für uns
alle Chicken und Pork mit Basmati Reis zubereitet und während wir auf das Essen
warteten, sangen wir verschiedene Lobpreislieder.
Zunächst alle gemeinsam und
dann jeder in seiner Sprache. In Indien gibt es neben Hindi und Englisch
zahlreiche weitere Sprachen wie Tamil oder Punjabi. So hat jeder nochmal ein Lied in seiner
Landessprache gesungen, wir hatten sogar die Möglichkeit Nepali zu hören. Ich
hatte auch die Ehre ein Lied auf deutsch singen zu dürfen.
chicken |
pork |
Basmati Reis |
Am Sonntag morgen
und Abend durfte ich einmal in ihrer Gemeinde und im Bible College Zeugnis
geben, wie ich zum Glauben gekommen bin, wie Gott mich nach Indien gesendet hat
und wie er in meinem Leben gewirkt hat. Das war sehr spannend. Ich war so nervös,
weil ich nicht wusste wie die Gemeinde bzw. Die Studenten auf die Sachen, die
kulturell anders sind reagieren würden. Aber meine Aufregung war unbegründet.
Ich konnte einige Menschen mit meinen Worten ermutigen. Das hat mich gefreut. J
Das ist die Gemeinde :-) Die Dame in blau, ist Rachels Mama |
Nach dem
Morgengottesdienst hat uns spontan ein anderer Pastor, der auch international
predigt, zu sich und seiner Frau zum Essen eingeladet. Wir hatten eine richtig
gute Zeit, haben seinen Geschichten gelauscht und unser Beisammensein beim
Essen gefeiert.
Rachels Familie und ich, ganz vorne rechts im Bild sind unsere lieben Gastgeber |
Diese Menschen
sind mir sehr ans Herz gewachsen und es steht auch schon fest, wann wir uns das
nächste Mal sehen. Da darf ich ihnen wahrscheinlich dabei helfen, ihr Haus
fertig zu bauen.
Juhu, welche Freude!
Es gibt noch mehr Fotos, die folgen aber noch!
Ein Ausschnitt von unserem Lobpreis mit den Studenten vom Doon Bible College
Bis Bald, ihr
Lieben!
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