Holidays und Hospital


Hallo ihr Lieben,



Vorletzte Woche hatten wir neben unserem freien Wochenende, auch zwei freie Tage bekommen (wegen Hindu Feiertagen) und das haben wir unternommen:

Am Donnerstag unserem ersten freien Tag, sind Leah und ich selbstständig nach Dehradun gefahren, um uns warme Winterkleidung zu kaufen. (Wir waren sehr stolz auf uns, als wir es gemeistert haben alleine irgendwo hin zu kommen  und heil wieder zurück zu kehren.)
Es wird immer kälter und es gibt Nächte in denen wir frieren. Das Haus in dem wir leben hat weder eine Isolierung noch eine Heizung und ich bereue es sehr, dass ich die dicken Wollsocken meiner Oma nicht eingepackt hatte. Ich lag bis ich es selbst am eigenen Körper erfahren habe, im Irrglauben, dass es in Indien nie kalt wird.
Nun denn, eine Winterkurta, zwei Winterleggins und einen warmen Pyjama mehr, traue ich mich nun der Kälte zu begegnen.


Übrigens...

Sharon und ich wurden beide von einer Katze gebissen. 
(Es ist eine längere Geschichte..)
Aber wir  beide sind an jenem Tag in ihre Heimatstadt, Herbertpur, zu einem Check Up im Lehman Hospital gefahren. Es ist ein christliches Krankenhaus, in dem auch ihre Eltern mitarbeiten. Es ist nicht sehr weit von Selaqui, vielleicht 45 Minuten mit dem Auto bei guter Verkehrslage..

Tierbisse werden in Indien nicht auf die leichte Schulter genommen und bei jedem noch so kleinem Kratzer, wird einem geraten den Arzt aufzuchen. Ich habe vor meiner Abreise nicht die Möglichkeit gehabt mich gegen Tollwut impfen zu lassen, also wollte ich nichts riskieren und mich untersuchen lassen.

Auf dem Weg dahin, habe ich mir alle möglichen schlimmen Szenarien von einem indischen Krankenhaus ausgemalt. Ich habe mir vorgestellt wie ein Haufen verletzter Menschen zusammen in einem kleinen Raum gepresst auf dünnen Decken, stöhnend vor Schmerz auf dem Boden liegen und versuchte mich damit auf das Schlimmste gefasst zu machen. Ich weiß nicht genau, wo diese Bilder herkamen und bestimmt gibt es irgendwo auch solche Krankenhäuser, aber das Christian Hospital in Herbertpur war alles andere als was ich mir vorgestellt habe.

Es liegt in einem schönen, sonnigen, friedlichen, ruhigen und sehr grünem Campus. Weit entfernt von Straßenlärm und nahe der Natur.
Das Wartezimmer, gleich im Eingangsbereich.


Als ich es mit Sharon betrat war ich überrascht von der gemütlichen und schönen Einrichtung und der Ordung im Krankenhaus.

Warten an der Rezeption.



Wieder einmal war ich froh darüber Sharon an meiner Seite zu haben, die mich mit allem vertraut machte und durch die ganzen Prozesse hindurchlotste.

Zunächst musste ich mich registrieren, das muss ich jedes Mal machen und dafür bezahlen. Danach bezahle ich meinen Arztbesuch. Der Arzt hat mir an jenem Tag die Tollwutimpfung verschrieben, was an sich super gut ist! Der einzige Nachteil ist, dass sie insgesammt 5 Mal verabreicht werden muss. Mittlerweile habe ich schon drei Impfungen hinter mir, zwei stehen noch aus. Nach dem Arzt, gehe ich zur Kasse und bezahle meinen Impfstoff, hole ihn an einem anderen Türchen des Krankenhauses wieder ab,und wandere zu dem Zimmer mit den Krankenschwestern, um mir von ihnen die Spritze geben zu lassen. Das ist der ganze Prozess, den ich jetzt noch zweimal durchlaufen muss.
Die Ausgaben dafür bekomme ich lieberweise von meiner Organisation (Kukturlife) erstattet! Wenn ihr es auf dem Herzen habt, etwas dazu zu geben und damit die ganzen Arztbesuche und alles drum herum zu segnen, könnt ihr gerne was an die Organisation spenden. 
Benutzt dafür die folgenden Kontodaten:


Empfänger: KulturLife GmbH
Förde: Sparkasse
Kto. : 92 013 72                                                                Aber auch über Gebete freue ich mich!
BLZ :  210 501 70
BIC: NOLADE21KIE
IBAN: DE84 2105 0170 0092 0137 21               


Das Krankenhaus unterscheidet sich von anderen indem es keine Unterschiede zwischen den Menschen macht. Es wird jedem geholfen, der Hilfe braucht. Egal, welcher Religion er zugehörig ist, welcher Kaste oder wie viel Geld er hat. Manche Patienten (so sagt Sharon) können sich die ganzen Arztbesuche und die Medikamente nicht leisten, aber allein deswegen wird ihnen die Hilfe nicht verweigert. Sie zahlen so viel sie können oder bekommen ihre Medizin in manchen Fällen auch umsonst.

In dem Campus, in dem das Krankenhaus liegt, lebt Sharon und ihre Familie.
Direkt neben dem Krankenhaus befindet sich das Anugrah Zenter, was eine Einrichtung für Kinder mit Behinderung ist. Das steht unter der Leitung ihrer Onkels, Robert, der es gegründet hat. Er hat es nach seinem Sohn "Anugrah" benannt, der auch eine Behinderung hat. Sein Name "Anugrah" bedeutet Gnade.
Hinter dem Spielplatz, befindet sich Sharons Gemeinde, die wir auch besuchen durften. :-)
Trotz der Spritzen, finde ich den Campus, in dem Sharon zu Hause ist, toll. Es ist einfach sehr friedlich, freundlich und gemütlich. Vor allem genieße ich es einen kleinen  Raum zu haben, in dem ich einwenig spazieren kann. Deswegen haben wir hier vorletztes Wochenende unseren freien Samstag und Sonntag verbracht!

Am Freitag Morgen musste ich wegen meiner zweiten Impfung nämlich wieder ins Krankenhaus. Sharon hat mich  dieses Mal wieder begleitet.
Nach dem Krankenhaus haben wir unseren Magen mit leckerem, gelben Curry und Reis getröstet und sind noch auf eine Tasse Chai und einwenig Fernsehen in Hindi bei ihrer Mossi (Tante) vorbeigekommen.









Am Freitag Abend haben wir uns mit einer unserer Schülerin verabredet, die uns zu einem Hindu Festival mitnahm, was an diesem Feiertag gefeiert wurde. Der Feiertag nennt sich Dusherra und wird zum Anlass eines bösen Hindu Gottes gefeiert. Dieser Hindu Gott heißt Ravan und wurde von einem anderen Gott namens Ram besiegt und getötet. (Die Hintergrundgeschichte ist etwas lang)

An diesem Tag wird in vielen Gemeinschaften eine Statue errichtet und am Abend dann angezündet. Es ist ein symbolischer Akt dafür, dass damit all das Böse im Leben der Hindu mit verbrannt.
Bevor wir zum Festival gingen, waren wir dazu eingeladet von der Gastfreundschaft ihrer Familie zu kosten, womit wir nicht gerechnet haben!

Leah, Sharon und ich tauschten nur verwirrte und überraschte Blicke untereinander aus, als wir plötzlich vor ihrem großen Haus standen und gebeten wurden herein zu kommen.
Das ist ihr Ort der Anbetung.
Alles was  mir durch den Kopf ging, war  nur, dass ich noch  nie richtige Konversationen mit Hindus hatte, geschweige denn von ihnen nach Hause eingeladen wurde und darum keine Ahnung davon hatte wie ich mich am besten zu verhalten habe. Es hat sich für mich sehr merkwürdig angefühlt ihr Gast zu sein. Ihre Familie ist nett, vor allem haben wir  mit ihrer Mama viel gelacht. Ihr Haus war sehr groß und schön! Sie haben sogar eine eigene kleine Anbetungsstätte! Und wir wurden mit leckeren indischen Snacks beglückt! Aber eigentlich habe ich mich nur wohl gefühlt, weil Sharon und Leah  bei mir waren und ich nicht alleine war.
Etwas näher betrachtet..














Nach einer Weile, machten Sharon, Leah, Vanshika (die Schülerin) und ich uns auf zu dem Showplatz.
Als wir die Straße überquerten und uns auf das große Feld, in dem das Event statt finden sollte zu bewegten, erinnerte mich alles an einen großen Rummelplatz.
Meine Augen leuchtet auf wie die eines Kindes und Freude stand mir im Gesicht geschrieben. Ich klickte schnell ein paar Fotos für meinen Blog und zog die ganze Bande hinter mir her.
Das Foto klickte ich als wir ankamen.
Wir probierten verschiedene indische Snacks an den Essensständen, sahen verschiedenen Menschen beim Singen und Tanzen zu und betrachteten Verkaufsstände, bis der Ravan( mit 10 Gesichtern)angezündet wurde und innerhalb einer Minute abgebrannt ist.Außerdem habe ich um die 30 unserer Schüler gesehen (Leah hat gezählt).
Diese Fotos sind dabei entstanden:

Vanshika,Sharon,ich und Leah

Der Ravan mit 10 Köpfen

Leah und ich

Bühnenprogramm





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